Bienen- und Wasserloop Nienhausen

Bienen-Loop

Wildbienen oder Honigbienen

Die wundersame Verwandlung aller Bienen: Sie verwandeln sich aus einem Ei heraus zu einer Biene. Sie sehen während dieses Vorgangs ganz anders aus als eine Biene, wie wir sie im Freien erleben. Dieser Prozess wird in der Wissenschaft Metamorphose genannt. Es gibt noch mehr Tiere, die sich stark verwandeln. So der Froschlurch, welcher zunächst als Kaulquappe im Wasser und dann an Land lebt. Die Raupe, aus der sich ein Schmetterling entwickelt, sieht ähnlich aus wie die Larve einer Biene. Die Wild- und Honigbienen verlassen ihre Nester jedoch erst, wenn sie ihre Flügel fertig entwickelt haben.

Der viele Honig, der heute angeboten wird, entstammt der modernen Imkerei. Dabei werden die Bienenvölker mit sehr vielen einzelnen Bienen in rechteckigen Kisten gehalten, den sogenannten Bienenstöcken. Diese Honigbienen sind sehr abhängig vom Menschen, um gesund zu bleiben.

Ganz selten gibt es wilde Honigbienen, diese nisten in großen Baumhöhlen, die zum Beispiel der Specht gebaut hat. Krankheiten breiten sich bei wilden Honigbienen nicht so schnell aus, da ihre Baumbehausungen weit auseinander liegen und die Völker aus weniger Einzelbienen bestehen.

Auf dem Foto sieht man den Start des Bienen-Loops mit einer Holz-Skulptur einer Biene, deren Flügel Besuchende bewegen können.
Start des Bienen-Loops © RVR/Wiciok
Eine Wildbiene sitzt auf einem Sandbeet, das Sandarium genannt wird.
Biene im Sandbeet, das sogenannte Sandarium © Wallays/stock.adobe.com

Bienen & Nester

Was beim Bau von Nistmöglichkeiten für Wildbienen beachtet werden sollte.

Nisthilfe für Sandbienen: Ein Sandbeet kann wie ein Sandbett für Bienenkinder sein: Es sollte sonnig und trocken, bis 20-50 cm tief und leicht hügelig sein. Von unten sollte Wasser gut ins Erdreich dringen können. Dafür eignet sich am besten leicht lehmiger Sand.

Erdhügel für Bienenkinder: Auch Erdhügel, zum Beispiel im eigenen Garten, können als Nisthilfen fungieren: Kleine Hügel aus Gartenboden, gemischt mit Sand. Ist das Material locker, lassen sich von den Wildbienen leichter Nistgänge anlegen und Regenwasser versickert schneller. Pflanzen daher am besten mit etwas Abstand pflanzen, damit die Erde locker bleibt und nicht zu sehr verwurzelt.

Nisthilfen aus Holz: Dafür sollte abgelagertes, hartes Holz, möglichst trocken und splitterfrei, genutzt werden, damit die Bienen verletzungsfrei einfliegen können und gesund bleiben.
Darein werden Bohrlöcher gebohrt, möglichst lang (länger 5 cm) zum Schutz vor dem Specht und mit unterschiedlichen Bohrlochdurchmesser von 2-12 mm, damit verschiedene Wildbienenarten hereinpassen. Dabei wäre optimal, gäbe es Überdachungen zur Wetterseite Nord-West. Eine Ausrichtung nach Süd-Ost hat für die Bienen die Vorteile der sonnigen Lage und einer freien Flugbahn. Im besten Fall wird zudem noch der Schutz vor Vögeln durch Draht und lange Bohrlöcher gewährleistet.

Bienen & Wasser

Gib den Bienen Wasser!

Bienen brauchen Wasser, um Nester zu bauen und zu kühlen.
Hilf den Bienen mit dem Wasser aus deiner Trinkflasche oder mit einem anderen Behälter.

Befindest du dich im Park: Gieße gerne Wasser in die runden Lehmkreise entlang des Loops.

Bienen meiden offene Wasseroberflächen. Gestalte die Wasserstellen besonders bienenfreundlich, indem du kleine Inseln formst: Aus natürlichen Materialien wie Steinen mit Moos, Ästen oder Blättern. Diese dienen den Bienen als Schwimmhilfen und sollten auch am Rand angeordnet werden, denn die Bienen sitzen lieber am seichten, wärmeren Wasserrand, wo das Wasser mit Mineralien angereichert ist. 

Bienenzuechter stellen sich vor
Wildbienen brauchen auch Nistmöglichkeiten. © RVR
Bienen und Hummeln auf der Suche nach Nahrung
Bienen und Hummeln in den Revierparks auf der Suche nach geeigneten Pflanzen © RVR/S. Witte

Bienen & Pflanzen

Sie gehören zusammen!

Bienen brauchen einander, um zu überleben und sich weiter zu vermehren. Im Laufe der immer noch stattfindenden Entwicklungsgeschichte passen sie sich seit über 10.000 Jahren aneinander an.

Einzelne Wildbienen entwickeln besonders lange Rüssel, um den Nektar aus entsprechenden Pflanzen schlürfen zu können. Einige Pflanzen entwickeln Düfte, mit denen sie bestimmte Wildbienen locken. Welche Bienen fliegen zu welchen Pflanzenfamilien?

Im Park kannst du verschiedene Pflanzenbeete für die verschiedenen Familien finden.

Die sogenannten Wegewarten-Hosenbienen fliegen auf die Wegwarten, eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler.
Die kleinen Glockenblumen-Scherenbienen mögen am liebsten Pflanzen aus der Pflanzenfamilie der Glockenblumen.
Die Platterbsen-Mörtelbienen können sich am besten an der Platterbse bedienen. Diese gehört zu den Schmettlerlingsblütlern.
Die Waldpelzbienen bevorzugen die Lippenblütler, wie den Waldziest.
Die Ackerhummeln nehmen dagegen Blütensaft und Blütenstaub von allen 5 Pflanzenfamilien auf, die hier aufgeführt werden.

Geben & Nehmen

Die Sonnenblume ist eine spätblühende Blume des Sommers. Sie braucht Wärme und viel Licht bis zum Herbst – genau wie die Schönwetterfliegerinnen unter den Bienen, die Honigbienen und die Hummeln. Die Hummeln fliegen bis in den Herbst. Der Kopf einer Sonnenblume kann über 800 sehr kleine Blüten tragen. Diese geben sehr viel klebrigen Nektar und Blütenstaub ab. Die Bienen nehmen diese süße Speise gerne mit in ihre Nester. Zum Transport haben Bienen die vielen feinen Haare an den Beinen oder auch am Bauch. Einen Teil des kostbaren Gutes bleibt bei weiteren Blütenbesuchen an anderen Blüten hängen – so werden diese befruchtet. Die Früchte beginnen zu reifen. Die Honigbienen produzieren Honig, die Wildbienen fertigen den Futtervorrat für ihre Brut, die Larven. Sind die vielen Früchte, die Sonnenblumensamen, ausgereift, bedienen sich auch viele Vögel an den reichhaltigen Samen. Die Samen beinhalten sehr gesunde Öle. Deshalb wird daraus auch Öl für die Küche produziert.

Früh im Jahr, wenn es noch kälter und feuchter ist, sind früh blühende Obstbäume besonders auf früh fliegende Wildbienen angewiesen. Nur mit ihrer Hilfe können sie befruchtet werden. Umgekehrt sind auch die Bienen auf die Obstbäume als Nahrungsquelle angewiesen. Frühstarter sind zum Beispiel Mauerbienen und Hummeln, welche auch bei Schlechtwetter unterwegs sind. 

Auf der Obstwiese kannst du das ganze Jahr über das Nehmen und Geben in der Natur verfolgen. Im Revierpark Nienhausen wurden Kirschbäume, Birnbäume, Pflaumenbäume sowie frühblühende und spätblühende Apfelbäume gepflanzt.

Forschungsergebnisse zeigen: Wohlschmeckender und gesünder sind die Früchte, die zuvor von verschiedenen Wildbienenarten besucht wurden. Auch die Menge der Früchte solcher Pflanzungen ist höher. 

Drehspiel mit bunten Würfeln
Drehspiel im Revierpark Nienhausen in Gelsenkirchen © RVR/I. Badde

„Ein Apfelbaum im Freien“ oder „Der beste Wirt“

Ludwig Uhland | Aus dem Jahr 1811

Bei einem Wirte wundermild
da war ich jüngst zu Gaste.
Ein goldner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.

Es war der gute Apfelbaum
bei dem ich eingekehret
Mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.

Es kamen in sein grünes Haus
viel leichtbeschwingte Gäste
Sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das Beste.

Ich fand ein Bett in süßer Ruh
Auf weichen, grünen Matten
Der Wirt er deckte selbst mich zu
Mit seinem kühlen Schatten.

Nun fragt ich nach der Schuldigkeit.
Da schüttelt er den Wipfel
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel.

Artenreich

Von der Feuchtwiese zum Wäldchen

Je reicher ein Lebensraum an verschiedenen Pflanzenarten ist: Blumen, Gräser, Kräuter, Sträucher oder Bäume und je mehr unterschiedliche Tierarten wie Bienen, Käfer, Schmetterlinge, Spinnen, oder Grashüpfer wir finden können, desto gesünder ist dieser Lebensraum. Jede kleinste Fläche mit vielen unterschiedlichen Pflanzenarten und Tierarten hält unsere Umwelt fit für Veränderungen.

Du siehst auf der Feuchtwiese einige „Fenster aus Holzstämmen“. Jede Seite ist ein Meter lang. Das heißt in einem Fenster siehst du hier einen Quadratmeter. Jeder Quadratmeter zählt! Das heißt: Jeder Quadratmeter ist sehr wichtig! Und eignet sich zum Zählen der darin vorkommenden Lebewesen.

Selbst auf und in dem sogenannten Totholz wirst du Zeichen des Lebens finden.

"Bio" heißt "Leben" und Diversität heißt Vielfalt. Biodiversität erhöhen hilft allen Lebewesen dieser Erde!

Blühende Blumenwiese mit roten, weißen und roten Blüten
Neue Blumenwiese im Revierpark Nienhausen in Gelsenkirchen © RVR/I. Badde

Wasser-Loop

Es rieselt, tröpfelt, regnet, plätschert, schwappt und sprudelt, es versickert, verdunstet, läuft über und kühlt: An den Stationen des Wasser-Loops erlebst du, was Wasser alles kann.

Der Verlauf des Wasserspielplatzes führt dich ähnlich wie in der Natur von der Quelle bis zur Mündung: Wasser entspringt einer Quelle, rinnt erst sanft, fließt dann schneller und sammelt sich. Es wird vom Bächlein zum Fluss und mündet schließlich ins Meer. Hier kannst du dich erfrischen, beobachten und planschen.

Die grünen Mulden auf der anderen Seite des Weges nehmen das Wasser des Wasserspielplatzes auf. So entstehen Lebensräume und Wasserreserven für die Tier- und Pflanzenwelt. Sie funktionieren außerdem als natürliche Klimaanlage und kühlen die Umgebung. Und bei Starkregen schützen sie vor Überschwemmung.

Folge den kleinen Findlingen. Am Ende der Steinspur wird dir erklärt, wie die Mulden uns vor Überflutung schützen.

WAasserbecken mit Fontänen, im Vordergrund eien Stele mit der Aufschrift "Wasser-Loop"
Der neue Wasserspielplatz in Nienhausen. Eine willkommene Abkühlung an heißen Tagen. © RVR/Kauling

Auf die Taste – Regen los….

Breite Deine Arme aus und stelle Dir vor, Du stehst als Baum im Wald.

Von den Wurzeln bis zur Spitze kann ein großer Eichenbaum Wasser verdunsten in einer Menge wie 4 Badewannen -  an einem Tag!

Verdunsten ist wie wenn Du schwitzt. Auf unserer Haut fühlt es sich dann kühler an.

© RVR/Dreysse

Wenn Du eine kleine Tüte über die Blätter von Pflanzen stülpst, und mit einem Band oder einer Wäscheklammer fest verschließt, kannst Du sehen, wieviel Wasser uns die Pflanze spendet. Ein wenig Geduld brauchst Du, doch spätestens nach ca. 2 Stunden (in der Umgebung sollte ca. ab 10 Grad warm sein) spüren etwas sehen oder fühlen. Erforsche die Tüte mit dem Blick oder indem Du sie öffnest und mal mit dem Finger erspürst.

Die vertiefte, mal feuchte und mal trockene, grüne Senke neben dem Wolkenplatz wird Mulde genannt. In diesem wechselfeuchten Lebensraum können Pflanzen wie Mädesüß, Wasserminze, Blutweiderich oder Wasserdost eine blühende Bereicherung sein, welche auch spezielle Tiere anziehen.

Neben dem Fußgängerweg sieht man die Mulde eingebettet in der Rasenfläche.
Mulde im Revierpark Nienhausen © RVR/Brockmann

Diese Mulde nimmt das Wasser aus dem Wasserspielplatz und dem Wolkenplatz auf.

Muldensysteme und Vorflut können auch in einer sogenannten Schwammstadt vor Hitze, Trockenheit und Überschwemmung schützen.

ImWasserspielplatz im Revierpark Nienhausenn steht das Wasser zum Spielen.
Wasserspielplatz im Revierpark Nienhausen © RVR/Brockmann

... heißt „Vor der Flut“ wird Wasser auch von starken Regenfällen in den Mulden gesammelt und zum Teil für Zeiten der Hitze und Trockenheit gespeichert. Zwischen Wasserpielplatz und Wolkenplatz und Schwarzbach kennzeichnen kleine Findlinge den Abfluss des Wassers bis in den Schwarzbach.

Der Kartenausschnitt zeigt wie die Vorflut vom Wasserspielplatz üer die Mulde bis hin zum Schwarzbach verläuft.
Vorflut im Revierpark Nienhausen © RVR/Florida Brand Design